Berichte & Fotos

In Breitenbrunn ist eine neue Corona-Teststation entstanden. Bürgermeister Jürgen Tempel hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, um schnellstmöglich eine eigene Teststation betreiben zu können. „Gerade in unserem gemeindlichen Bereich sind nicht viele Testmöglichkeiten vorhanden“, sagt Tempel. Daneben möchte er mit seinem Angebot auch die bisherigen Teststationen entlasten und ein wohnortsnahes Testangebot für seine Bürger bieten. „Wir Gemeinden waren 14 Monate, seit Pandemiebeginn, nur Zaungäste und jetzt haben wir endlich die Möglichkeit aktiv zu werden und mitzuhelfen, dass etwas vorangeht. Um gewisse Freiheiten zu haben, werden Testungen heuer unumgänglich sein“, ist er sich sicher. Ende April hat Tempel seine Gemeinderäte informiert, dass Kommunen eine eigene Teststation realisieren können. Das Signal seiner Mannschaft war eindeutig: die Räte gaben grünes Licht. Binnen zwei Wochen hat er nun eine Teststation direkt am Rathaus ins Leben gerufen. Ein unscheinbarer Bürocontainer wurde kurzerhand zur Schnellteststation eingerichtet. Sechs Mini-Jobber und vier Reservekräfte, inklusive dem Bürgermeister selbst, hat das Bayerische Rote Kreuz zur korrekten Durchführung der Tests geschult. Auch Koordinierungsarzt Dr. Max Kaplan war bei der Schulung dabei. Vorerst bis Ende Juli wird der Container seine Funktion als Schnellteststation behalten. „Dann schauen wir, was Corona so macht“, sagt Tempel.

Freien Handlungsspielraum hatte Jürgen Tempel bei der Gestaltung der Teststation. Damit sein Personal geschützt ist, werden die Testpersonen direkt außerhalb am Fenster des Containers schnell und unkompliziert mit einem Nasenabstrich getestet. „Dabei wird im vorderen nasalen Bereich abgestrichen“, erklärt der Rathauschef. Nach 15 Minuten gibt es dann das Testergebnis. Falls der Test positiv ausfallen sollte, muss ein PCR-Test erfolgen. Das Ergebnis kann den Testwilligen sofort mitgegeben werden. „Leider können wir die Bescheinigung nur in Papierform ausstellen, eine benötigte Hard- und Software um über das Handy das Ergebnis abzurufen, haben wir auf die Schnelle nicht umsetzen können.“

Gleich am Eröffnungstag kamen zahlreiche Freiwillige zum unkomplizierten Corona-Test. Testteam Alexander Günter und Manuela Zingerle, die ihren ersten Einsatz hatten, konnten allen einen schnellen und sicheren Test ermöglichen und auch Bürgermeister Tempel nutzte das Angebot.

Um telefonische Voranmeldung wird gebeten, damit der Kundenverkehr etwas gesteuert werden kann und nicht zu viele Personen auf einmal zum Testen kommen.

Die letzten Tage ist Bürgermeister Tempel gedanklich immer wieder alles durchgegangen, damit der Start der Teststation ohne Vorkommnisse starten kann. „Doch wie das so oft ist, werden die einfachsten Dinge vergessen“, erzählt er mit einem Schmunzeln. Am Vormittag des Eröffnungstages fällt ihm plötzlich ein, dass er keine Zeituhren hat, damit nach 15 Minuten das Testergebnis abgelesen werden kann. Sofort ist er nach Mindelheim gefahren und nach einigen Hürden konnte er fünf Eieruhren durch Click&Collect ergattern. Somit ist die Teststation bestens gerüstet und dem Corona-Test in Breitenbrunn steht nun nichts mehr im Weg. Foto/Text: Sabine Adelwarth

40 Jahre Musikverein Bedernau, Sternmarsch am 22. August 2019

Foto: Sabine Adelwarth

Zum 40-jährigen Vereinsjubiläum des Musikvereins Bedernau wurde das diesjährige Stadlfest mit einem großen Sternmarsch eingeläutet. Die fünf umliegenden Blaskapellen der Verwaltungsgemeinschaft Pfaffenhausen aus Breitenbrunn, Hausen, Oberrieden, Pfaffenhausen und Loppenhausen brachten sich dazu in Aufstellung und boten dabei im Gleichschritt ein imposantes Bild zum Galgenberg. Dort versammelten sich die Musikerinnen und Musiker und spielten zum Gemeinschaftschor auf. Dazu durfte der Musikantengruß gen Himmel natürlich nicht fehlen und die vielen Zuhörer bekamen die musikalische Vielfalt bei den vier ausgewählten Stücken „Mein Heimatland“, „Schwabenhymnus“, „Wir Musikanten“ und der Bayernhymne zu hören.

In Bedernau wurde beim Auftakt an alles gedacht und zu den Klängen der Kapellen surrte eine Drohne blitzschnell über die Köpfe hinweg. Daniel Zwing aus Breitenbrunn steuerte das fliegende Gefährt gekonnt und hielt damit die Stimmung aus der Vogelperspektive für die Zukunft fest.

Danach zogen alle in den gegenüberliegenden Stadel und ließen das viertägige Fest gelungen beginnen. Die Loppenhauser Musikanten unterhielten die vielen Gäste und erster Vorsitzender Klaus Bäurle vom Musikverein Bedernau nutzte die Gunst der Stunde und berichtete in einem kurzen Rückblick über die Anfänge der Kapelle und des Vereins. „Die Bedernauer Musik ist natürlich schon viel älter als 40 Jahre“, berichtete er. Denn der erste schriftliche Nachweis für die Entstehung der Dorfkapelle liefert eine Notenschule aus dem Jahr 1881 von Xaver Sauter aus Bedernau. 1887 entstand das erste Gruppenfoto mit elf Musikanten.

1979 fand dann die Gründung eines Musikvereins mit passiven Mitgliedern statt. Erster Vorsitzender war Andreas Lutz sen. mit seinem Stellvertreter Georg Kustermann. Als Kassier fungierte Josef Simon und Schriftführer war Josef Heinzler. Alfons Biber, August Schropp und Anton Maucher wurden Beisitzer. 1993/94 bauten die Musikanten ihr eigenes „Domizil“ im Dachgeschoss des Kindergartens für die vielen Proben aus.

Musikalisch konnte die Blaskapelle in den 40 Jahren unter den Dirigenten August Schropp, Lorenz Steidele, Sylvester Lutz, Benedikt Haug und Nicole Simon viele Erfolge feiern. 2009, 2010 und 2011 wurden sie Bezirkssieger in der Mittelstufe und 2013 und 2016 Bezirkssieger in der Oberstufe. Nicole Simon gab ihr Dirigentenamt 2018 an Jonathan Eberstein weiter.

Zwei Bezirksmusikfeste 1984 und 2001 stemmte die Kapelle mit großem Einsatz.

Nun feierten die Bedernauer mit ihren musikalischen Freunden aus Nah und Fern ihren Geburtstag und dazu heizten an den Tagen verschiedene Kapellen so richtig ein und auch ein dorfgemachtes Kabarett beanspruchte die Lachmuskeln der Gäste.Text: Sabine Adelwarth

Bürgerversammlungen im Februar 2019

Foto: Sabine Adelwarth

Kinder sind etwas Schönes und wer freut sich nicht, über die steigenden Geburtenzahlen. Davon profitieren die einzelnen Kommunen, aber stellt auch so manche Gemeinde vor neue Herausforderungen. Wie in Breitenbrunn, da sind die Zahlen „wahrhaftig explodiert“, wie es Bürgermeister Jürgen Tempel auf den drei Bürgerversammlungen der Gemeinde Breitenbrunn wohl nicht treffender formulieren hätte können. Ein Blick auf die Zahlen der Neugeborenen bis Dreijährigen hat sich nämlich im Vergleich zu den Vorjahren verdoppelt. 2014 waren es noch knapp 60 Kinder und 2016 wurde erstmals die 80er Zahl geknackt. Letztes Jahr übertraf jedoch alle Erwartungen und insgesamt 120 Kinder sind in dem Alterszeitraum registriert worden. „Diese Entwicklung ist in allen drei Ortsteilen spürbar“, so der Bürgermeister. Erst letztes Jahr wurde der Breitenbrunner Kindergarten um einen weiteren Gruppenraum und damit 15 Plätze erweitert. „Hätte ich das gewusst, dann hätten wir gleich um 50 Plätze vergrößert.“ In der Gemeinde haben damit 100 Kindergartenkinder in den drei Kindergärten einen Platz. Dazu kommen noch 15 Krippenplätze. „Wir sind nach einer guten Lösung bemüht und werden auch dieser Lage gerecht werden und meistern“, versichert der Rathauschef, der sich gleichzeitig über die geburtenreiche Entwicklung freut.

Die Einwohnerzahlen liegen im gleichbleibenden Trend. Die Nachfrage an Bauland ist ungebremst hoch und in Breitenbrunn hat man bereits ein Grundstück gekauft. „Vermutlich können dort zehn bis elf Bauplätze entstehen.“

Einen detaillierten Einblick in die Finanzwelt bekamen die interessierten Bürger. Die Pro-Kopf-Verschuldung bei 2340 Einwohner liegt bei 1063,75 Euro und ist damit leicht gestiegen. „Ich halte die Verschuldung nicht bedenklich. Wer investiert, der muss auch bezahlen. Das kriegen wir wieder in den Griff“, machte Tempel deutlich und die Gemeinde hat viel für ihre Bürger getan, was die Ausgaben im Haushaltsplan ersichtlich machte. Allein die Breitbandversorgung schlug mit über 730000 Euro zu Buche und auch das Feuerwehrauto für Bedernau kostete über 200000 Euro. Die Sanierung der Gemeindestraßen in Fürbuch und Korb, der Erweiterungsbau des Kindergartens, die Erneuerung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik, Bachräumungen der Biberdämme und Altlastensanierung Loppenhausen waren die größten Ausgaben im Jahr. „Die Haushaltsüberschreitungen lagen nur im geringen Rahmen“, freute sich der Rathauschef. Für Jürgen Tempel besonders ärgerlich seien die Erneuerungen und Sanierungen der Verkehrsschilder gewesen. „Es verging fast keine Woche, wo nicht irgendwas mit einem Verkehrsschild war.“ Er appellierte an die Bürger darauf zu achten und schnellstmöglich Bescheid zu geben, wenn etwas kaputt sein sollte oder fehlt. „Das erspart uns eine Menge Arbeit.“

Im letzten Jahr mussten weitere Kredite aufgenommen werden. „Wir sind aber durch die Rückzahlung einiger Verpflichtungen in einem guten Rahmen geblieben“, so Tempel bei seinen Ausführungen. Der Schuldenstand ist von 2,2 Millionen Euro auf knapp 2,5 Millionen Euro angestiegen.

Schon seit Jahrzehnten ist der Gemeinde die Jugendarbeit und Unterstützung der Vereine eine Herzenssache. Bei den Vereinen sind insgesamt 354 jugendliche Mitglieder gemeldet. „Ohne Kindergarten und Schule lag die Förderung im Bereich Kinder und Jugend im Durchschnitt bei 50,38 Euro je Kind“, so Tempel und lobte im selben Atemzug die vorbildliche Jugendarbeit der Vereine.

Auch einen Blick auf das Kommende ließ das Gemeindeoberhaupt zu. Um Kosten zu sparen und die Umwelt zu schützen, möchte die Gemeinde eine Solaranlage für die Naturtherme Bedernau errichten und auch Seillampen im Bereich der Molkereistraße Loppenhausen sollen gegen eine moderne LED-Straßenbeleuchtung ersetzt werden. „Die neue LED-Technik in der Gesamtgemeinde ist aktiver Klimaschutz und wir sparen uns bis zu 53 Prozent“, rechnet Tempel vor.

Die B16 nördlich von Loppenhausen wird neben eines Fahrbahnteilers auch bis zur Landkreisgrenze komplett saniert. Dadurch werden gefährliche Kurvenradien entschärft.

Zweiter Bürgermeister Erwin Hefele und Vorsitzender des Wasserzweckverbandes berichtete anschließend von einem arbeitsreichen Jahr mit anschaulichen Bildern. „Wir hatten letztes Jahr Wasserrohrbrüche an Hauptwasserleitungen.“ Knapp 40000 Euro musste der Wasserzweckverband durch Investitionen stemmen. „Wir wissen einfach nicht, was unter dem Boden so alles schlummert“, machte Erwin Hefele deutlich. Der Wasserverbrauch hat sich stabilisiert. Die Wasserverluste seien jedoch mit über 20 Prozent gestiegen. In den beiden Vorjahren lag der Verlust noch bei acht Prozent. Durch den Straßenneubau der Kreisstraße durch Bedernau und den zahlreichen Rohrbrüchen beläuft sich der Schuldenstand auf 232214 Euro.

Bei den einzelnen Versammlungen gab es bei der anschließenden Aussprache einige Nachfragen und lokale Bemerkungen. Josef Stegmann wollte wissen, ob im Bereich des Gasthauses „Neue Welt“ in Bedernau ein Spiegel angebracht werden könnte. Durch die Stützmauer sei die Sicht stark eingeschränkt, wenn man westlich durch den Ort kommt und links Richtung Breitenbrunn abbiegen möchte. Bürgermeister Tempel versprach, dran zu bleiben.

In Breitenbrunn blieb es bei der Diskussionsrunde sogar ganz ruhig und der Rathauschef nutzte die Zeit, um sich für die fast abgelaufene Amtsperiode bei allen zu bedanken. „Es war ein interessanter Lebensabschnitt und ich habe viel gelernt, besonders Geduld“, schmunzelte er. Jürgen Tempel ließ sich dabei nicht in die Karten schauen, ob er für die Kommunalwahl 2020 wieder als Bürgermeister kandidiere.

Text: Sabine Adelwarth

Neujahrsempfang der Gemeinde am 08.01.2019

Immer am Anfang des Jahres lädt die Gemeinde Breitenbrunn alle ehrenamtlichen Helfer in den Vereinen und Institutionen zum Neujahrsempfang ein. Immer im Wechsel in den drei Ortsteilen – dieses Jahr war Bedernau an der Reihe. Lob, Dank und Anerkennung gehören dabei fest zum Programm, genauso wie im Anschluss eine leckere Brotzeit.

Bürgermeister Jürgen Tempel berichtete von einem guten Jahr. „Allein 113 Einträge waren im Kalender der Gemeinde zu finden– und dabei waren so Dinge wie Fußballspiele noch gar nicht dabei“, sagte der Rathauschef in die Runde und fügte gleichzeitig an: „So aktiv wie wir hier sind, ist es nicht verwunderlich, dass wir als Gemeinde attraktiv dastehen“. Der Bauplatzboom sei weiterhin ungebremst hoch, was Bürgermeister Tempel besonders freute. „Wir brauchen junge Leute und sie fügen sich gut in unsere Gemeinschaft ein“, würdigte er.

Bevor es zur Abstimmung der verschiedenen Termine der Vereine kam (siehe Infokasten), appellierte das Gemeindeoberhaupt, dem Flexibus, der seit Oktober eingeführt wurde, auch mal auszuprobieren. „Ich selbst habe es schon von meinem Wohnort Egelhofen nach Breitenbrunn versucht und es funktionierte einwandfrei. Da kann man dann auch mal ein oder zwei Bier‘le trinken und hat wegen Heimfahren kein Problem mehr.“ 69 gebuchte Fahrten waren im ersten Monat bereits zu verzeichnen.

Danach gab beim gemeinsamen Abendessen genug Zeit, um miteinander ins Gespräch zu kommen, was die Anwesenden gerne nutzten. Text: Sabine Adelwarth